Wie ehrlich "dürfen" Sie in der Organisationsentwicklung sein?

Letztens fragte mich nach 3 Jahren mal wieder jemand, was machst Du eigentlich als Organisationsentwickler? Das sagt sicherlich auch einiges über das Umfeld, dass ich mir erschaffen habe und fordert eine ehrliche Selbstreflexion. Oder ist das mit dem ernsthaft fehlenden Interesse am persönlichen Umfeld vielleicht auch ein Gesellschaftsthema, dass Ihnen in dieser Zeit auch öfter begegnet? Können Sie mir gern mal Impulse senden! Bitte! Nun aber zur Sache…

 

Viele Executives  möchten die Mitarbeiterschaft verändern und beauftragen eine durchsetzende externe Hand, die endlich durch andere Worte für Überzeugung sorgt, doch endlich anders zu arbeiten, den Job dankbar anzuerkennen und im Inhalt ein Zustimmungsabo abzunehmen. Eigentlich... endlich wieder so zu funktionieren wie früher. 

 

Und bei der Arbeit vor Ort in Interviews und anonymen Umfragen stellen Sie dann fest, dass die Mitarbeitenden entweder berechtigt innerlich gekündigt haben oder sich im Kampf befinden mit dem Boss für das gleiche Ziel. Tatsächlich gibt es hier Veränderungsbereitschaft und auch den Glauben, dass der Hebel durch Veränderungen beim Boss viel größer ist sowie die Vorannahme, dass hier als Vorbild nichts passiert für das gemeinsame Ziel. 

Was ist nun mein Job? Sicherlich zu Beginn für Transparenz zu sorgen und somit nach der Analysephase den Auftraggeber und Kopf des Fisches zu fragen, wie ehrlich er oder sie die Analyserückmeldung wünscht? Nicht, dass das falsch verstanden wird: Nicht ehrlich zu sein, ist ein NO Go, aber wie immer geht es seltener um das WAS man sagt, sondern mehr um das WIE. Die Intensität oder Tiefe schafft eine unterschiedliche Wirkung. Und das kann einen entscheidenen Preis kosten. Für alle Beteiligten. 

 

Wo liegt oft das Problem? 

Der Boss betrachtet das Unternehmen global und strategisch und erwartet die Veränderung top down auf der Umsetzungsebene der Unternehmensprozesse mit einem abgestimmten Vorschlag auf Führungsebene.

Die Mitarbeitenden haben das durchaus verstanden und sind als Berater*innen und Spezialist*innen der Prozesse motiviert dabei, Vorschläge bottom up zu geben damit die Rahmenbedingungen für die Umsetzung verbessert werden, was effizient und effektiv wirken würde. Das bedeutet Veränderung für den Boss und seine Führungskräfte.


Geht es also eigentlich um die Fragen:

  • wer fängt an?
  • oder welche Vorschläge haben mehr Wirkung?
  • oder wer möchte seine Komfortzone beschützen?

Positiv in diesen Konstellationen ist zumindest, dass alle bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, was sich aber leider mit jedem Konflikt dieser Art auf beiden Seiten reduziert. 

 

Und wie viel Ehrlichkeit glauben Sie erträgt Ihr Auftraggeber und Ihr Auftrag in der Folge?

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